für Heute haben wir uns St. Tropez vorgenommen. Bei dem Ortsnamen hat man gleich ein Bild im Kopf und denkt an Schickeria, teure Geschäfte und geschniegelte Promenaden. Aber St. Tropez ist entspannter und gemütlicher als gedacht. Alles ist zu Fuß gut erreichbar und die kleinen Gassen und der sonnenverwöhnte Hafen lassen uns fast fühlen wie im Urlaub. Gerade an dem Tag ist eine Segelregatta und so filmen wir wie die großen Segelschiffe ziemlich nah an der Hafenmauer vorbeiziehen. Auf dem Weg zum Campingplatz holen wir uns in einer Brasserie noch ein frisches französisches Baguette. Die Franzosen sieht man hier immer wieder mal mit ihrem Baguette herumlaufen und wenn es so gut ist, dann müssen wir das natürlich auch probieren.
Am nächsten Morgen fahren wir schweren Herzens weiter, denn unser Standplatz war direkt am Golf von St. Tropez. So nah am Strand bekommt man selten eine Nächtigungsmöglichkeit. Das Wetter ist herrlich und so fahren wir weiter nach Marseille. Hier werden wir von einem unangenehm starken Wind überrascht. Oben an der Basilika Notre Dame angekommen fegt es uns fast das Stativ inklusive Kamera um die Ohren. Da es Sonntag ist, gibt es nicht ganz soviel Verkehr auf den Straßen, aber der Wind macht es auch am Hafen ziemlich schwer einen ordentlichen Schwenk hinzubekommen. Am nächsten Tag ist es besser, weniger Wind, genauso viel Sonne, aber viermal soviel Verkehr wie am Sonntag. Einen ordentlichen Parkplatz finden ist hier auch ziemlich schwer und so gestalten wir das Filmen wieder per Hop on und hop off.
Am späten Nachmittag fahren wir ins Landesinnere Richtung Aix-en-Provence. Hier finden wir schnell einen gemütlichen und kleinen Campingplatz am Stadtrand. Am nächsten Morgen werden wir leider damit überrascht, dass der Bully nicht anspringt. Ich hatte den Schlüssel nicht zurück gedreht und so war die Batterie absolut leer. Da die Franzosen aber ein sehr hilfsbereites und freundliches Völkchen sind, haben wir schnell Hilfe gefunden und so lief der Motor wieder.
Das Filmen in Aix-en-Provence gestaltet sich zum Glück entspannter als in Marseille. Der Künstler Paul Cezanne hat den Ort sehr geprägt und so filmen wir das Haus von ihm. Im Atelier sind leider keine Filmaufnahmen erlaubt. Abends geht es weiter nach Avignon. Etwas außerhalb finden wir eine Übernachtungsmöglichkeit mitten im Grünen. Ich nutze die Möglichkeit noch, um eine Runde joggen zu gehen und sehe gegen späten Abend schon dunkelgraue Wolken aufziehen. Am nächsten Morgen haben sich diese Wolken über den ganzen Himmel ausgebreitet und es fing an zu regnen. So lassen wir uns ganz viel Zeit zum frühstücken und als wir es dann aber trotzdem mal probieren wollten loszufahren, sprang der Bully leider wieder nicht an. Nach einem kurzen Intermezzo mit der freundlichen Hilfe der örtlichen Polizei und einem Franzosen, hat uns dann der Pannendienst geholfen. Die Batterie war wohl noch angeschlagen und hat es nicht verkraftet über Nacht den Kühlschrank aufzuladen. Naja, viel Zeit haben wir nicht verloren, denn das Wetter hat sich kein Stück gebessert.
Als wir nach Avignon reinfahren, merken wir schnell, dass es keinen Sinn macht bei bedecktem Himmel zu filmen. Denn schließlich soll ja Urlaub verkauft werden und so fahren wir weiter in den Süden bis nach Julien-de-la-Nef, ein Ort in the middle of nowhere in Frankreich. Ganze 125 Einwohner hat der Ort in den Bergen. Schnell ist die Unterkunft abgefilmt am frühen Vormittag, als noch ein paar wenige Sonnenstrahlen zu sehen sind. Da nach den Filmarbeiten das Wetter schon wieder zuzieht, entscheiden wir uns soweit in den Süden zu fahren, wo das Wetter besser zu sein scheint.
Das neue Ziel heißt Figueres. Unser Zwischenziel ist jedoch die Agentur MVacances bei Perpignan, wo ich endlich meine bestellte und hinterlegte GoPro Kamera abhole. In Figueres steht das Dalí-Museum auf dem Plan, ein surreales Gebäude mit übergroßen Eiern und einer durchsichtigen Kuppel. Ein Besuch des Museums lohnt sich in jedem Fall, denn es ist kein Museum wie jedes andere. Der Künstler ist vielseitig, dass nicht nur Gemälde zu sehen sind, sondern auch künstlerische Objekte, die zusammen genommen ein eigenes Bild ergeben – man muss es einfach gesehen haben.
Die nächste Station heißt Gerona, nur eine halbe Stunde südlicher. Wir haben Glück und erwischen die „Woche der Blumen“. Über die ganze Stadt verteilt sind an verschiedenen Ecken kreativ gestaltete Ecken und Orte mit Blumen zu finden. Es erscheint wie in einem Freiluftmuseum – einfach total schön. Gerona ist total angenehm, da alles fußläufig zu erreichen ist und der Ort absolut gemütlich und sehenswert ist. Am späteren Nachmittag noch geht zum über 1000jährigen Dorf Pals. Dieses kleine mittelalterliche Örtchen hat sich sehr gut gehalten und wirkt etwas verschlafen, aber sehr idyllisch und hübsch.
Als Nächstes erwartet uns Tossa de Mar. Dieser kleine charmante Ort an der Costa Brava ist zwar relativ überlaufen mit Touristen, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Die Festung, die die kleine Altstadt und das Meer überblickt bietet einen wunderschönen Ausblick. Heute ist es wieder ziemlich windig, was einen gleichmässigen Schwenk mit dem Stativ nicht gerade einfach macht. Wir fahren ein kleines Stück südlicher nach Lloret de Mar – nicht zu vergleichen mit Tossa, dafür ein Paradies für Abiturienten, die Spaß, Party, Strand und Sonne suchen. Trotz des starken Windes, haben wir noch Einiges geschafft und sind gegen frühen Abend fertig den heutigen Tag.
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